Einführung
zu Gehirn und Geist aus dem Gleichgewicht

Grundkenntnisse über die wichtigsten Störungen und Erkrankungen von Gehirn und Geist

 

Naturwissenschaft und Medizin haben viele ihrer Erkenntnisse über die Funktionsweise von Gehirn und Geist durch die Untersuchung von Störungen und Krankheiten gewonnen. Viele Übungen für Konzentration und Wohlbefinden lassen sich nur verstehen, wenn man über das Grundwissen verfügt, was passiert, wenn Gehirn und Geist aus dem Gleichgewicht sind.


Wir alle kennen das Auf und Ab des Gemütszustandes. Wir haben gute und schlechte Tage, sind fröhlich oder traurig, voller Energie oder erschöpft. Manchmal werden wir von Kopfschmerzen geplagt, gelegentlich verdauen wir Gegessenes nur schwer. All das ist normal und nur sehr selten Ausdruck einer Erkrankung.

Es kann aber passieren, dass sich eine ungünstige Dynamik im Sinne eines Teufelskreises entwickelt. Meidet man z.B. wegen sozialer Ängste grössere Menschenmangen oder geht man nicht mehr aus dem Haus, so werden die Ängste immer schlimmer. Ein verstärktes Atmen führt paradoxerweise zu dem Gefühl von Atemnot, was die Atmung noch weiter beschleunigt oder vertieft. Viele therapeutische Massnahmen und Übungen für Konzentration und Wohlbefinden basieren darauf, solche Teufelskreise abzuschwächen und ins Gegenteil zu wenden, das Schwungrad.

Dauern Regulationsstörungen lange an, so können diese einen Krankheitswert erhalten. Der Alltag kann nicht mehr bewältigt werden, berufliche Leistungen können nicht mehr erbracht werden und die Beziehungen zu Familie und Freunden leiden.

Neben solchen Regulationsstörungen – man spricht in der Medizin auch von funktionellen Störungen – kann die Funktion des Gehirns aber auch durch viele biologisch verursachte oder zumindest biologisch begünstige Erkrankungen in seiner Funktion gestört sein. Entwicklungsstörungen wie ADHS oder Autismus sind wesentlich genetisch mitbedingt, ebenso schwere psychiatrische Erkrankungen wie die Schizophrenie oder schwere Depressionen. Der Konsum von Substanzen wie Alkohol oder Nikotin stören die Funktion des Gehirns und führen zu biologisch nachweisbaren Schädigungen. Aber auch Störungen der Durchblutung, Mangelernährung und entzündliche Erkrankungen können das Gehirn schädigen und somit zu psychischen und physischen Symptomen führen. Es gibt aber auch schwere Erkrankungen wie z.B. die Alzheimer-Demenz, die ganz klar biologisch bedingt sind, deren Entstehung und Fortschreiten aber noch nicht verstanden sind.

 

 

Gehirn und Geist aus dem Gleichgewicht

HYPERVENTILIEREN – ÜBERATMEN